Du und Dein Jonny...

 

Wie oft bekomme ich diesen Satz zu hören, entweder von meinem Mann, unserer Tochter oder einem amüsierten Nachbarn, wenn ich abends, wieder mal mit der Futterdose klappernd, und laut nach meinem Liebling rufend,  durch die Straßen unserer Siedlung laufe. Aber es ist für mich immer ein Grund zur Sorge, wenn er im Dunkeln noch nicht im Haus ist, dann finde ich solange keine Ruhe, bis er wohlbehalten wieder zuhause ist. Die Katzenfreunde unter Ihnen werden das sicher verstehen!

 

Vor allem, seitdem unser erster Kater Teddy Krallmann eines Abends tödlich verunglückt ist, bin ich ganz besonders ängstlich, wenn Jonny seinen täglichen Freigang überzieht. Zum Glück kommt das nicht allzu häufig vor.

 

Natürlich kann auch tagsüber ein Unglück geschehen, aber es ist nun mal eine Tatsache, dass man als Autofahrer, und das ganz besonders im Dunkeln, schwarze Katzen ganz schnell übersieht, daher muss Jonny die Nächte drinnen verbringen – zu seinem Schutz und unserer Beruhigung. Meistens klappt das zum Glück recht gut, allerdings lässt unser Held es sich nicht nehmen, uns gelegentlich doch zu zeigen, wer der eigentliche Herr im Hause ist. Wenn er dann endlich heimkehrt zeigt er natürlich keinerlei Reue über sein Verhalten – wie sollte er auch? Es ist sogar schon vorgekommen, dass unser Jonny, nachdem ich ihn stundenlang gesucht und mich vor Sorge um ihn wieder einmal fast verzehrt habe, plötzlich und unerwartet doch aus irgendeinem seiner Verstecke hier im Haus wieder auftaucht. Dann müssen natürlich ganz schnell alle Fluchtwege nach draußen dicht gemacht werden, und der vermeintlich verlorene Sohn wird erst mal mit einem Leckerchen belohnt, weil ich überglücklich bin ihn wieder zu haben! Meistens ist es ja der Hunger, der ihn irgendwann dazu treibt sein Geheimversteck kurz zu verlassen. Selbstverständlich trage ich dieser Tatsache Rechnung und renne schnellstens los, um sofort für meinen erklärten Liebling zum Dank eine der Dosen seines bevorzugten Futters zu öffnen. Wenn er dann laut schmatzend vor seinem Fressnapf steht, geht mir regelrecht das Herz auf! Endlich kann ich  den Rest des Tages genießen, mich mit Jonny auf dem Sofa sitzend und Pfötchen haltend, vor dem Fernseher entspannen oder ein Buch lesen. Bevor Teddy damals zu uns kam, hätte ich niemals gedacht, dass ich mein Herz so an ein Haustier hängen könnte, aber diese Liebe zu unserem Jonny ist und bleibt unverbrüchlich, egal was geschieht und wird von ihm auf seine Weise auch erwidert – kann es etwas Schöneres geben? Mein Mann und ich können uns das inzwischen nicht mehr vorstellen!